Agrargenossenschaft Wolfshagen eG
Anschrift/Sitz
Agrargenossenschaft Wolfshagen eG Schulweg 2D-16928 Groß Pankow OT Wolfshagen
Telefon
(038789) 60285Fax
(038789) 60285Ansprechpartner
Bernhard SellahnVorstand
Bernhard Sellahn (Vorsitzender), Edelgard Spillmann (Stellvertreterin), Rüdiger Witt, Norbert ZellinAufsichtsrat
Ursula Grud (Vorsitzende), Jürgen Krüger, Axel SchulzUSt-IdNr.
DE 138975924Gen.-Register
77Registergericht
Amtsgericht NeuruppinMitglieder
17Geschäftsanteile
25Gründungsjahr
1991 (1952 – am 29. August als LPG »Max Reimann« Wolfshagen gegründet)Geschäftsfeld
Agrarunternehmen, Milchproduktion, Rindermast, MarktfruchtproduktionMitarbeiter
18Ausgeübte Berufe
Tierwirt, Landwirt, Schlosser, BuchhalterinVom Gut zur Genossenschaft
Wolfshagen ist ein ehemaliges Gut. Der Schlosspark wurde in den 1830er Jahren durch den preußischen Gartenkünstler Peter Joseph Lenné in einen Landschaftspark umgestaltet. Auf einem Teil des ehemaligen Landschaftsparks befindet sich heute die Agrargenossenschaft Wolfshagen.
»Wir erzeugen keine Nischenprodukte«, sagt der Vorstandsvorsitzende, Bernhard Sellahn. Man halte rund 230 Milchkühe mit 2.110.000er Quote, sowie 300 weibliche Zuchtrinder und 250 Bullen. Jedes Tier das in der Agrargenossenschaft geboren wird, wird auch dort ausgemästet. Es bleibt sein Leben lang da. »Wir haben ein geschlossenes System, eine Kreislaufwirtschaft. Die Tiere, die bei uns geboren werden, füllen unsere Kapazitäten aus. Abfallprodukte wie Dung und Gülle kommen den Feldern zugute.« Von 945 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche werden 159 Hektar als Grünland und 786 Hektar als Ackerland genutzt. Angebaut werden Getreide, Mais und Raps.
Am Ortsausgang nach Tacken wird derzeit eine Biogasanlage mit einer Leistung von drei Megawatt gebaut. Im Herbst soll sie ans Netz gehen. Zehn überwiegend landwirtschaftliche Betriebe beteiligen sich daran. Die Agrargenossenschaft Wolfshagen ist eine der zehn Gesellschafter. Das produzierte Biogas wird dort nicht, wie so oft üblich, in Elektroenergie umgewandelt, sondern in das vorhandene Gasnetz eingespeist. Das hat den großen Vorteil, dass keine Abwärme entsteht, die gesondert genutzt werden muss. Die für den Prozess notwendige Wärme wird in einem Blockheizkraftwerk erzeugt. Um die Substratlieferung auf kurzen Wegen zu gewährleisten, wurden Unternehmen im Umkreis von 25 Kilometern beteiligt. Dort werden auch die Gärreste wieder verteilt.
Flüchtlinge aus dem Osten, die nach dem zweiten Weltkrieg auf das ehemalige Gut Wolfshagen kamen, erhielten nach der Bodenreform am 6. September 1945 je 10 Hektar Land zum Bewirtschaften. Rund 50 Prozent der Neubauern kamen mit ihrer neuen Aufgabe nicht zurecht und suchten sich Arbeit in der Stadt. Mit den brach liegengebliebenen Flächen wurden die erste LPG gebildet. Nach diesem ersten Schritt, die nicht bebauten Flächen zu nutzen, folgte 1960 der sogenannte »Sozialistische Frühling«. Alle restlich bestehenden Bauern mussten der LPG beitreten. In einem späteren Schritt wurden die Tier- und die Pflanzenproduktion getrennt, weil man sich von der Spezialisierung höhere Erträge erhoffte. Noch heute zeugt ein alter Stein von der Geschichte Wolfshagens aus der Zeit des real existierenden Sozialismus. Wolfshagen wurde am 13. März 1960 zu einem vollgenossenschaftlichen, sozialistischen Dorf erklärt. Es gab einen Landarzt, einen Frisör, eine Schule und alles, was die Bürger benötigten, damit sie nicht in die Stadt fahren mussten.