Agrargenossenschaft eG Mesendorf
Anschrift/Sitz
Agrargenossenschaft eG Mesendorf Kuhsdorf 100D-16928 Groß Pankow OT Kuhsdorf
Ansprechpartner
Andreas KiekbackVorstand
Andreas Kiekback (Vorsitzender), Axel Kelm, Gerd Rivinius (Stellvertreter)Aufsichtsrat
Hans-Werner Lemm (Bevollmächtigter der Generalversammlung)USt-IdNr.
DE 138747436Gen.-Register
74Registergericht
Amtsgericht NeuruppinMitglieder
15Geschäftsanteile
85Gründungsjahr
1991 (1952 als LPG »Ernst Thälmann« Bullendorf gegründet)Geschäftsfeld
Agrarunternehmen, Milchproduktion, Marktfruchtanbau, Energiegewinnung durch PhotovoltaikMitarbeiter
16Ausgeübte Berufe
Landwirt, Melker, Tierpfleger, SchlosserBesonderheit
erste LPG im Kreis PritzwalkDüngung GPS-gesteuert
Die Agrargenossenschaft eG Mesendorf wurde am 19. März 1991 gegründet. Sie ging durch Umwandlung aus der LPG (P) Kuhsdorf hervor und vereinte nun wieder Pflanzenproduktion und Tierproduktion miteinander. Die LPG »Ernst Thälmann« Bullendorf als Ursprungsbetrieb wurde 1952 als erste LPG im ehemaligen Kreis Pritzwalk gegründet. In ihr fanden sich Neubauern zusammen, die nach der Bodenreform 1945 Höfe erhalten hatten. Von den Namensänderungen in der 61-jährigen Geschichte des Unternehmens zeugt eine Sammlung alter Stempel.
Im Jahr 1991 hatte die Agrargenossenschaft eG Mesendorf 108 Mitglieder. Altersbedingt sind viele ausgeschieden und die Zahl der Mitglieder verringerte sich. 2005 hatte die Genossenschaft noch 25 Mitglieder und fünf Aufsichtsratsmitglieder. 2010 gab es dann erste Überlegungen, die Novellierung des Genossenschaftsgesetzes aus dem Jahr 2006 zu nutzen. Aber alles sollte vorher gut durchdacht sein. Und das brauchte Zeit. Auf der Generalversammlung am 10. Dezember 2012 schließlich wurde die Neufassung der Satzung der verkleinerten Genossenschaft beschlossen und gleichzeitig ein Generationswechsel vollzogen. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Genossenschaft, Hans-Werner Lemm, fungiert fortan als Bevollmächtigter der Generalversammlung. Neuer Vorsitzender wurde der 31-jährige Andreas Kiekback. Im Jahr 2000 legte er sein Abitur ab. Wie viele andere Schüler und Studenten vor ihm absolvierte auch er ein Praktikum in einem Landwirtschaftsbetrieb. Sein Interesse an dieser Arbeit wuchs. Für sein Studium bekam er ein Stipendium von der Agrargenossenschaft. Im Gegenzug bot man ihm an, in den Sommermonaten in der Genossenschaft zu arbeiten und sich zu verpflichten, nach erfolgreichem Abschluss des Studiums mindestens drei Jahre lang im Unternehmen zu arbeiten. So nahm die Geschichte ihren Lauf. Seit Ende 2012 leitet er nun die Agrargenossenschaft.
Auf einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von 1.285 Hektar werden Getreide, Winterraps, Mais, Stärkekartoffeln angebaut. 121 Hektar werden als Grünland genutzt. Der Anbau von Stärkekartoffeln beruht auf einer Teilhabe der Genossenschaft an der Emsland-Stärke GmbH Werk Kyritz, wohin die Kartoffeln geliefert werden. Geerntet werden die Erdäpfel mit dem Verladeroder. Auf dem Hof werden die Kartoffeln von Steinen und Beikraut befreit und gewaschen. Spätestens nach drei Tagen sind sie in der Stärkefabrik.
Im Februar 2013 wurde für 47.000 Euro ein neuer Düngerstreuer angeschafft. »Der kostet heute so viel in Euro wie vor zwölf Jahren in D-Mark«, sagt Andreas Kiekback. »Nur«, ergänzt er, »dass dieser, zusammen mit dem Überladewagen als Gespann, sieben Tonnen Dünger fasst und GPS-gesteuert ist.« Ein Programm zeichnet, während der Fahrt einmal um den Schlag herum, die Fläche auf und berechnet auch darin enthaltene Teilbreiten mit dem genauen Maß des dafür benötigten Düngers. Eine Infrarotkamera (N-Sensor) auf dem Traktor erkennt die Grünfärbung der Pflanzen und berechnet die auszubringende Düngermenge. Zukünftig soll mit Hilfe einer GPS-hinterlegten Bodenwertkarte die Qualität des Bodens für die Ermittlung der Düngermenge genutzt werden. Damit wird eine gleichmäßigere Abreife der Pflanzen erreicht bei gleichzeitiger Einsparung von Dünger.
Etwa 160 Milchkühe produzieren rund 1,6 Millionen Kilogramm Milch pro Jahr. Die eigene Nachzucht dient der Reproduktion des Milchviehbestandes.
Drei Photovoltaikanlagen, die nach und nach zwischen 2009 und 2012 errichtet wurden, liefern eine Leistung von insgesamt 318 Kilowatt Peak.
Im Winter, wenn auf dem Feld weniger zu tun ist, werden alle Maschinen durchgeguckt und teils Eigenlösungen für Probleme gefunden. Fast alle Mitarbeiter sind das Jahr über durchgehend beschäftigt. Überstunden, die zum Beispiel während der Ernte anfallen, kommen auf ein Stundenkonto und werden im Winter abgebummelt.
Kitas und Feuerwehren der zur Genossenschaft gehörenden Gemeinden Kuhsdorf, Mesendorf und Giesensdorf werden auch neben den offiziellen Spenden tatkräftig unterstützt. Alle zwei Jahre findet ein Verpächtertreffen statt.