Agrargenossenschaft eG Kletzke

In Kletzke leben die Kälber in Iglus

Der 60. Geburtstag der Agrargenossenschaft Kletzke wurde zum Anlass genommen, um am 17. Mai 2013 das ganze Dorf zum Tag der offenen Tür einzuladen. »Der Hauptgrund war«, sagt die Geschäftsführerin Christiane Wernicke, »weil wir zeigen wollten, dass es den Tieren bei uns gut geht.« Und es sollte Werbung für die Landwirtschaft gemacht werden, die nicht immer den besten Ruf hat. Es gab eine kleine Tierschau, zwei Kinder haben Kälber geführt und ein gemütliches Beisammensein für alle Gäste. In erster Linie aber sollten sich die Leute frei bewegen und umschauen können. Der Aktionstag wurde gut im Dorf angenommen.

»Zu DDR-Zeiten gehörte halb Kletzke der LPG«, erinnert sich Christiane Wernicke, »Wir hatten viele Betriebswohnungen und eine große Handwerkerbrigade.« Nach und nach sind überall Bäder eingebaut worden. Zur politischen Wende 1989 waren die Wohnungen relativ gut ausgestattet. Danach wurden viele Gebäude den früheren Eigentümern auf Antrag rückübertragen. Ein anderer Teil der Häuser steht bis heute leer.

Gehalten werden in der Agrargenossenschaft Kletzke 420 Milchkühe mit einer Quote von rund vier Millionen Kilogramm Milch. Alle dort geborenen Kälber werden im Unternehmen aufgezogen, beziehungsweise gemästet. Dazu gehört die Bullenmast. Tragende Färsen werden teils für den Eigenbedarf gehalten und teils zum Verkauf über die Rinderproduktion Berlin-Brandenburg GmbH nach England, Ägypten und in andere Länder geliefert.
Weiter werden 170 Mutterkühe gehalten. Die Nachzucht wird, bis auf 30 »Mädchen« – Färsen für die eigene Nachzucht – als Absetzer verkauft.
Zur Schweinehaltung gehören 300 Sauen mit einer Ferkelproduktion von rund 8.000 Ferkeln pro Jahr. Davon wird etwa ein Drittel selbst gemästet. Zwei Drittel der Tiere werden verkauft.
Der elektrische Strom, den eine 20-Kilowatt-Photovoltaikanlage auf dem Dach des Schweinestalls erzeugt, wird überwiegend selbst verbraucht. Im Stall wird sommers und winters viel Strom benötigt. Im Sommer sorgen viele Lüfter für Frischluft im Stall. Die Rotlichtlampen für die Ferkelnester verbrauchen ebenfalls viel Energie.

Von 1.500 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche werden 1.000 Hektar als Ackerland genutzt. Angebaut werden Getreide, Mais, Raps und Zuckerrüben sowie Ackergras. »Von den 1.500 Hektar sind 700 Hektar unser Eigentum. Nach der Wende hatten wir rund 900 Hektar von der Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH Berlin (BVVB) gepachtet. Einen Teil davon konnten wir inzwischen kaufen«, erläutert Christiane Wernicke

Am 28. Januar 1953 wurde die LPG »Helmut Just« Kletzke gegründet. 1972 wurde die Abteilung Pflanzenproduktion aus der LPG gelöst und nach Glöwen ausgelagert. In Kletzke blieb nur die Tierproduktion. In Zuge der Umfirmierung zur Genossenschaft am 21. November 1991 wurden beide Betriebsteile wieder zusammengeführt. Zur Agrargenossenschaft Kletzke gehört ihr hundertprozentiges Tochterunternehmen, die Kletzke Rinder GmbH.