Agrargenossenschaft Berge eG

Alles für das Wohlbefinden der Kühe

Seit 2003 ist Axel Klan der Chef der Agrargenossenschaft Berge. Drei Monate lang arbeitete er dort als Geschäftsführer, dann wurde er Mitglied der Genossenschaft und ist schließlich zum Vorsitzenden gewählt worden.

»Es ist immer noch schwierig, Landwirtschaft zu betreiben. Wir sind auf Subventionen aus Brüssel angewiesen. Die Landwirtschaft sollte besser dargestellt werden. Viele Leute denken immer noch, die Kühe sind lila«, sagt Axel Klan. »Wir betreiben die Futterproduktion für unsere 700 Milchkühe mit der dazugehörenden Nachzucht. Weiter bauen wir Getreide an und Mais zur Futterabsicherung. In den vergangenen Jahren wurde unsere alte Milchviehanlage zum Teil umgebaut. Damit wurden bessere Haltungsbedingungen für die Tiere geschaffen. Dazu gehören mehr Tränkestellen, eine Pflegebürste und so weiter – alles was zum Wohlbefinden der Tiere beiträgt. Jedes Tier, dass sich wohl fühlt, gibt mehr Milch.«
Auf dem Dach der Milchviehanlage in Berge wurde im Jahr 2009 eine Photovoltaikanlage installiert, die eine Leistung von über 500 Kilowatt liefert.
Mastschweine werden nur noch in geringem Umfang gehalten. Es ist mehr deshalb, damit der vorhandene Stall noch genutzt wird. Rund 500 Tiere pro Jahr werden ausgeliefert. Eine Kraft, der älteste Arbeitnehmer der Genossenschaft, arbeitet dort für ein paar Stunden. »Das hat auch einen sozialen Aspekt«, meint Axel Klan.

Seit 2005 werden Praxisstreifenversuche mit Raps und Weizen durchgeführt, in Zusammenarbeit mit der BASF, der Deutsche Saatgutveredlung AG und der Rapool-Ring GmbH.

Axel Klan ist im Prüfungsausschuss des Landesamtes für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung tätig. »Unsere Altersstruktur ist ein Problem«, meinte er, »wir bilden Landwirte, Tierwirte und Fachkräfte für Agrarservice aus. Es ist aber schwierig, geeignete Leute für die Tierproduktion zu bekommen – gute Leute mit Interesse an der Arbeit zu finden.« Im Beruf wird einem viel abverlangt. Biologie, Physik, Chemie – das Ganze sei sehr umfangreich. Mit schlechten Noten ist die Ausbildung nur sehr schwer zu schaffen. Der Beruf Fachkraft für Agrarservice ist neu entstanden. Er ist für Mitarbeiter eines Lohnunternehmens gedacht. Es werden Dienstleistungen für landwirtschaftliche Betriebe und andere Auftraggeber ausgeführt. Nahezu alle landwirtschaftlichen Arbeiten werden erfüllt.

Es gibt eine vernünftige Zusammenarbeit mit dem Amt Putlitz-Berge und dem Gemeinderat. Baumaßnahmen werden abgesprochen, am öffentlichen Teil der Versammlungen können die Genossenschaftsmitglieder teilnehmen und den Finger heben, wenn sie was zu sagen haben. Jeder wird angehört. Entscheidungen werden ausdiskutiert. In der Gemeinde herrscht ein Miteinander.
Weiter besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Neuhausen. Besonders die Jugendwehr wird von der Genossenschaft unterstützt.
Ihr Grundstück stellen die Genossenschafter auch mal für Feiern zur Verfügung.

Schulkindern werden Führungen durch die Genossenschaft angeboten. Sie können sich dann überall umschauen. Man habe so wie so eine »gläserne Produktion«, meint Axel Klan. Es gibt keine Geheimnisse. »Viele der Kinder sollen mal Landwirte werden. Wenn unser Nachwuchs nicht vom Lande kommt, von wo soll er dann kommen? Es sollte selbstverständlich sein, dass man Kinder unterstützt. Kinder sind unsere Zukunft«, so Klan.

Die Agrargenossenschaft Berge ist aus der ehemaligen LGP Tierproduktion Berge hervorgegangen.