Produktivagrargenossenschaft eG Groß Warnow


Anschrift/Sitz

Produktivagrargenossenschaft eG Groß Warnow Reckenziner Dorfstraße 60
D-19357 Karstädt OT Reckenzin

Telefon

(038788) 50857

Fax

(038788) 50209

Homepage

www.paggrosswarnow.de

Ansprechpartner

Hans-Joachim Puls
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Vorstand

Hans-Joachim Puls

Aufsichtsrat

Keiner. Horst Köhler übt die Kontrollfunktion der Gesellschafter aus.

USt-IdNr.

DE 138976146

Gen.-Register

108

Registergericht

Amtsgericht Neuruppin

Mitglieder

5

Geschäftsanteile

6

Gründungsjahr

1990 (1976)

Geschäftsfeld

Agrarunternehmen, Marktfruchtproduktion, Vermarktung von Rindern, Alternative Energieerzeugung

Mitarbeiter

8

Ausgeübte Berufe

Landwirt, Tierwirt, Schlosser, Buchhalter

Ein Herz für Rinder

»Als kleine Genossenschaft haben wir von der Novellierung des Genossen­schafts­gesetzes im August 2006 Gebrauch gemacht, nach der kleine Genossenschaften mit bis zu 20 Mitgliedern nicht mehr wie bis dahin zwei Vorstands- und drei Aufsichtsratsmitglieder wählen mussten, sondern nur ein Vorstandsmitglied«, erklärte der alleinige Vorstand der Produktiv­agrar­genossenschaft Groß Warnow, Hans-Joachim Puls. Die Genossenschaft betreibt Ackerbau und Marktfruchtanbau auf rund 800 Hektar. Dazu gehören Mais, Zuckerrüben, Getreide und Raps.

In einem der Tochterunternehmen der Groß Warnower Genossenschaft, der Reckenziner Sonnenschein GmbH & Co. KG, beschäftigt man sich mit der Gewinnung regenerativer Energie durch drei Photovoltaikanlagen – zwei mit je 29,9 Kilowatt Peak und eine mit 104,6 Kilowatt Peak.

Ernten von Roggensilage für die Biogasanlage

Ein weiteres Tochterunternehmen ist die Tarnitz Mutterkuh GmbH. Weil eine Parallelhaltung mit anderem Vieh nicht möglich war, wurde das Tochter­unter­nehmen 1998 gegründet. 330 Hektar Grünland werden bearbeitet und 280 Mutterkühe gehalten. Und hier schlägt das Herz von Hans-Joachim Puls. Die Kühe liegen ihm besonders am Herzen. »Aaah, sieht das nicht schön aus, wie die Kühe auf der Wiese stehen«, schwärmt er beim Anblick der Kuhherde. Er ruft sie und schon kommen sie gelaufen und gucken neugierig. Der Bulle wacht über seine Herde. Dieser sei zwar nicht gefährlich, aber zurückhalten sollte man sich doch, rät er. Es sind eben Tiere. Zweimal schon musste Hans-Joachim Puls wegen einer unliebsamen Begegnung mit einer Mutterkuh ins Krankenhaus.

Kälber für die eigene Nachzucht und den Verkauf

Ab Mitte der 1950er Jahre kamen Leute fahnenschwingend ins Dorf und warben für den Eintritt in eine LPG. Aber der Bauer ist ein misstrauischer Mensch, meinte Puls. Und so wollten viele nicht ins Kollektiv. Das wichtigste Gut des Bauern ist der Boden. Und der ist nicht vermehrbar. Warum also sollten sie ihr Hab und Gut in eine Gemeinschaft einbringen? 1960 kam es durch eine Kampagne der SED zu Zwangskollektivierungen.
Aber es bildeten sich auch viele kleine LPGs. Die LPG »Gartenfreunde« Reckenzin, wusste Puls zu berichten, wurde am 7. März 1960 von Werner Abel und Alwin Schult gegründet. Zu zweit bauten sie Obstbäume an. Als eigen­ständige LPG existierten sie nicht lange. Nur ein Jahr später schlossen sie sich der LPG »Friedenswacht« Reckenzin an.

»Der Bauer ist nicht nur Produzent von Tieren und Pflanzen, sondern auch ein Landschaftspfleger«, sagt Hans-Joachim Puls. Früher war es eine Knüppelarbeit. Das sei mit den Arbeitsbedingungen heute gar nicht mehr zu vergleichen. Die Traktoren sind gefedert und haben Klimaanlagen. Die Mähdrescher fahren GPS-gesteuert über das Feld und mähen auf den Zentimeter genau.